Eine Praxisversicherung ist für jeden Arzt oder Zahnarzt unerlässlich, um die finanzielle Stabilität seiner Praxis sicherzustellen. Die Absicherung gegen verschiedene Risiken, wie beispielsweise Schäden durch Feuer, Leitungswasserschäden oder Diebstahl, ist für den Praxisinhaber von großer Bedeutung. Doch was passiert, wenn Ihre Praxisversicherung nicht ausreichend ist und Sie sich in einer Situation der Unterversicherung befinden? In diesem Blogbeitrag erkläre ich Ihnen, was Unterversicherung bedeutet, welche Gefahren sie birgt und wie Sie diese vermeiden können, um Ihren Praxisschutz zu optimieren.
Was bedeutet Unterversicherung?
Unterversicherung liegt vor, wenn die Versicherungssumme, die in Ihrem Vertrag festgelegt ist, niedriger ist als der tatsächliche Wert Ihrer Praxis. Das bedeutet, dass im Schadensfall Ihre Versicherung nur einen Teil der entstandenen Kosten deckt und Sie den Rest selbst tragen müssen. Unterversicherung kann dazu führen, dass Sie bei einem Schaden erhebliche finanzielle Verluste erleiden, die möglicherweise sogar Ihre Praxis gefährden.
Gefahren der Unterversicherung
Die Unterversicherung kann verschiedene negative Folgen haben:
a) Finanzielle Verluste: Wenn Ihre Praxisversicherung nicht ausreichend ist, um den gesamten Schaden zu decken, müssen Sie den Differenzbetrag aus eigener Tasche bezahlen. Das kann hohe finanzielle Belastungen mit sich bringen, die sich negativ auf Ihre Liquidität und finanzielle Stabilität auswirken. Im schlimmsten Fall kann dies sogar dazu führen, dass Sie Kredite aufnehmen müssen, um die Schäden zu beheben und den Betrieb wieder aufzunehmen. Dadurch können sich zusätzliche Schulden und Zinsbelastungen ergeben, die Ihre Praxis langfristig belasten weiter
b) Reputationsrisiko: Wenn Ihre Praxis nach einem Schadensfall längere Zeit geschlossen bleiben muss, weil Sie nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um die Schäden zu beheben, kann dies zu einem Vertrauensverlust bei Ihren Patienten führen. Dies kann langfristig negative Auswirkungen auf Ihren Patientenstamm und Ihre Reputation haben.
c) Existenzbedrohung: In besonders schweren Fällen kann eine Unterversicherung dazu führen, dass Ihre Praxis insolvent wird und Sie Ihre Existenzgrundlage verlieren. Dies ist ein Risiko, das jeder Praxisinhaber vermeiden sollte.
Wie man Unterversicherung vermeidet
Um die Gefahren der Unterversicherung zu vermeiden, sollten Sie folgende Schritte befolgen:
a) Regelmäßige Bewertung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Praxis regelmäßig bewertet wird, um den aktuellen Wert der Praxis und der darin enthaltenen Geräte und Einrichtungen zu ermitteln. So können Sie Ihre Versicherungssumme an den tatsächlichen Wert anpassen und eine Unterversicherung verhindern. Sie sollten dies unbedingt mit Ihrem Versicherungsmakler oder Ihrer Versicherungsmaklerin gemeinsam tun. Ich biete meinen Kunden hierzu eigens ein kostenloses jährliches Servicegespräch an.
b) Umfassender Schutz: Achten Sie darauf, dass Ihre Praxisversicherung alle Risiken abdeckt, die für Ihre Praxis relevant sind. Dazu gehören beispielsweise Feuer-, Einbruchdiebstahl- und Leitungswasserschadenversicherungen. Zusätzlich sollten Sie auch Betriebsunterbrechungs- und Haftpflichtversicherungen in Betracht ziehen, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Mit einer Elektronikversicherung runden Sie den Schutz Ihrer Praxis optimal ab.
c) Kommunikation mit Ihrem Versicherungsmakler: Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Versicherungsmakler über mögliche Veränderungen in Ihrer Praxis, wie zum Beispiel die Anschaffung neuer Geräte, Erweiterungen oder Renovierungen. Diese Veränderungen können den Wert Ihrer Praxis erhöhen und sollten daher in Ihrer Versicherungssumme berücksichtigt werden.
d) Anpassung der Versicherungssumme: Passen Sie die Versicherungssumme entsprechend den aktuellen Gegebenheiten und Bewertungen an. Achten Sie darauf, dass die Versicherungssumme immer dem aktuellen Wert Ihrer Praxis entspricht, um Unterversicherung zu vermeiden. Folgen Sie hier gerne dem Ratschlag Ihres Versicherungsmaklers oder Ihrer Versicherungsmaklerin.
e) Selbstbeteiligung: Überlegen Sie, ob Sie eine Selbstbeteiligung in Ihrem Versicherungsvertrag vereinbaren möchten. Dadurch können Sie Ihre Versicherungsprämie reduzieren, während Sie gleichzeitig dafür sorgen, dass Sie im Schadensfall nicht mit hohen Kosten konfrontiert werden.